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Geschichte des Handlesens

Anfänge des Handlesens finden sich im alten China (1. Jh. v. Chr.), später in Indien, von wo sich dieses Wissen nach Westen ausbreitete. Im heutigen Gebiet um Syrien, im damaligen Babylonien, fand man ebenfalls Hinweise über dieses Geheimwissen). Bereits damals erkannten Gelehrte die Bedeutung der menschlichen Hand. Obwohl heute das meiste dieser Erkenntnisse überholt ist, haben diese dazu beigetragen, ein tieferes Wissen über die Welt zu erhalten, indem sie den Menschen in einem kosmischen Gesamtzusammenhang sahen und den Kosmos in der Signatur der Hand wiederzuerkennen glaubten.

 

In Europa verfasste anfangs des 16. Jahrhunderts der Pfarrherr Joannis Indagine ein Handbuch über Handform und Handlinien. Auf ihn folgten der deutsche Arzt Carl Gustav Carus (1789-1869), der französische Okkultist und Philosoph Adolphe Desbarolles (1804-1886) sowie der irische Handleser Cheiro (1866-1936). Allen vier ist es zu verdanken, dass das Deuten der Hände heute überhaupt einen Platz bei uns einnehmen darf.

 

Einer der wohl bekanntesten Forscher welcher einen Zusammenhang zwischen Körper und Geist anerkannte, war der Psychiater Dr. E. Kretschmer (1888-1964), der Begründer der Körperbau-Typologie mit den bekannten drei Grundtypen Pykniker, Astheniker und Athletiker sowie deren spezifische Temperaments- und Charakterzüge. Ob er sich allerdings auch auf dem Gebiet der Handdeutung versuchte, ist nicht bekannt.

 

Neben unzähligen Forschern und Handlesern mit z.T. fragwürdigen Methoden und Ansichten gibt es jedoch einige weitere nennenswerte Persönlichkeiten, welche das Deuten der Hände nicht nur verfeinerten, sondern auch teilweise eigene Systeme erarbeiteten, ohne jedoch vom kosmischen Urprinzip abzusehen. Eine Ausnahme bildet hier die Ärztin und Psychiaterin Dr. Charlotte Wolff (1897 – 1986), welche als Grundlage nur die Schriften von den Ärzten Carus sowie N. Vaschide (1847-1907) gelten liess, jedoch später ein eigenes Modell entwickelte und die physische und psychische Konstitution in Zusammenhang mit der Hand untersuchte. 

 

Zu nennen ist hier auch Friedrich R. Engelhardt (1894-1990), Heilpraktiker und Handleser, welcher ein äusserst umfassendes und tiefgründiges Werk über die Handlesekunst hinterliess.

 

Der sicher profundeste Beitrag zur Deutung der Hand im 20. Jahrhundert leistete Ursula von Mangoldt (1904-1987), welche als Theologin und Philosophin sich eher wieder auf die kosmischen Zusammenhänge berief, aber auch das Seelenmodell Freuds und C.G. Jung’s Archetypen in ihre Arbeiten einband. Ihr Ansatz ist ganz geprägt von der Dreiheit Körper-Geist-Seele sowie vom Prinzip männlich-weiblich.

 

Eine weitere wichtige Persönlichkeit im Bereich des Handlesens sowie der Astrologie ist auch Gertrud Hürlimann (1924-2011), welche neben dem klassischen Handlesen zusätzlich die Hand- und Fingerleisten (Papillaren) untersucht sowie Parallelen zur Astrologie aufzeigt.  

 

Zu den führenden Handlesern in heutiger Zeit gehört auch der Amerikaner Richard Unger mit den „LifePrints“, einem eigens von ihm entwickelten Fingerabdruck Code im Zusammenhang mit den Papillarleisten.

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